Krafttraining hat längst das staubige Image der Muckibude und der Rotlichtszene verlassen- es geht nicht darum Muskelberge aufzubauen, sondern seine langfristige Gesundheit zu verbessern.
Du hörst und liest es in den Nachrichten, deine Freunde erzählen dir immer wieder davon und deine persönliche Intuition sagt das Gleiche: Krafttraining ist die Geheimwaffe, wenn es um langfristige Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Schmerzfreiheit geht.
Frage jeden, der regelmäßig trainiert und die Mehrheit wird dir bestätigen, dass sie sich besser fühlen, im Alltag leistungsfähiger sind und nach dem Training mehr Energie haben.
Aber warum ist das so?
Was passiert auf physiologischer Basis mit dem Körper?
Lass uns die Dinge genauer anschauen, um die Wissenschaft dahinter besser zu verstehen und am Ende des Tages einige praktische Punkte mitnehmen, die du direkt umsetzen kannst.
Was ist Krafttraining?
Krafttraining, auch bekannt als Widerstandstraining oder Hypertrophietraining, beschreibt jede Form von Training mit Gewichten, um einen mechanischen und/ oder metabolischen Reiz zu setzen, an den sich der Körper anpassen muss und somit widerstandsfähiger wird.
Die meisten Menschen betreiben Krafttraining, um Muskeln aufzubauen und Körperfett zu verlieren. Natürlich will man auch gewisse Körperpartien aufbauen, um die berühmte V- Form im Oberkörper zu erhalten oder rundere Schultern zu bekommen aber Fakt ist auch: Um eine signifikante Menge an Muskeln aufzubauen ist großer Aufwand von Nöten.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie ich 5 Jahre lang in dasselbe Fitnessstudio gegangen bin- 5 Tage pro Woche. Ich habe die gleichen Personen getroffen, jeden Tag. Die Jahre vergingen und diese Personen haben keinerlei physische Veränderung durchlaufen.
Was ist also der Grund, warum Menschen trainieren, obwohl sie keine sichtbaren Veränderungen erzielen?
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Krafttraining zahlreiche positive Eigenschaften hat, wenn es zielgerichtet, strukturiert und individualisiert durchgeführt wird.
Dazu gehören:
- Vergrößerter Kalorienverbrauch
- Verbesserung des Muskel-zu-Körperfett Verhältnisses
- Verbesserte Kraftwerte
- Reduktion der Sturzgefahr im Alter
- Bessere Bewegungsqualität
- Verbesserung der Herzgesundheit
- Höhere Knochendichte
Nach jahrelanger Arbeit mit hunderten von Personal Training Kunden und zahlreichen Konversationen zu diesem Thema hat sich jedoch herausgestellt, dass es nur sehr selten das Aussehen ist, was dazu beiträgt, dass sie konstant beim Training bleiben.
Vielmehr ist es das Gefühl, das sie dranbleiben lässt. Das Gefühl etwas für seine Gesundheit getan zu haben, die Glückshormone nach dem Training und bei Aufstellen neuer persönlicher Bestleistungen.
Dazu kommt, dass das Training zu ihrer festen Routine gehört und dazu beiträgt, dass ihre Laune, ihr Fokus und ihre Produktivität im Alltag, sowie in sämtlichen Aspekten ihres Lebens gesteigert sind.
Was die Wissenschaft über Krafttraining sagt
Lass uns einige wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema anschauen. Eine Studie der Harvard Medical School hat einige randomisierte Studien untersucht und ist zum Ergebnis gekommen, dass Probanden, die an mehr als 2 Tagen pro Woche strukturiertes Krafttraining durchgeführt haben, signifikante Verringerungen von depressiven Symptomen gezeigt haben. Verglichen mit einer Kontrollgruppe, die kein Krafttraining durchgeführt hat.
Es konnte ebenfalls gezeigt werden, dass mehr Wachstumshormone (HGH- Human Growth Hormones) produziert werden, die nachweislich dafür sorgen, dass depressive Symptome reduziert werden.
Eine dänische Studie mit 3500 Angestellten fand heraus, dass selbst bei einer Stunde Training pro Woche die Arbeitsproduktivität gesteigert werden konnte.
Nun wollen wir uns anschauen, wie du von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren kannst.
Hier sind meine 3 Take Aways für dich.
1. Such dir einen Experten und ein Trainingsumfeld, das dich motiviert
Personal Training ist auf dem Vormarsch, mit zahlreichen Experten, die viele verschiedene Methoden verwenden- jede von ihnen kann dich zu deinen Zielen bringen. Finde einen Trainer mit dem du dich identifizieren kannst und ein Umfeld, das dich motiviert und inspiriert.
2. Finde heraus, was für dich möglich ist.
Finde eine Uhrzeit und ein Studio, das es dir ermöglicht konstant zu sein aber sei auch bereit flexibel anpassen zu müssen. Einer der häufigsten Fehler, die ich sehe ist die Denkweise dass es “zu spät” ist, wenn man mal länger auf der Arbeit ist, oder im Privaten aufgehalten wurde. Dann folgen Ausreden wie “Ein Training ausfallen zu lassen, ist nicht so schlimm.”
Ich garantiere dir, dass du immer 30-60min Zeit findest, um dich um deine Gesundheit zu kümmern.
Finde ein Studio, dass deine individuellen Wünsche berücksichtigt und deinen vollen Terminkalender genauso mit einbezieht wie deinen Wunsch nach Fortschritt und sicht- sowie spürbaren Veränderungen.
3. Trainiere mit einem Trainer, der ein individuelles Programm für dich zusammenstellt.
Der Plan muss spezifisch auf dich und deinen Körper, sowie deine Ziele zugeschnitten sein. Die Gefahr, wenn das nicht der Fall ist, besteht darin, dass du Zeit und Geld verschwendest und keinen einzigen Schritt in Richtung deiner Ziele machst. Du verlierst kein Gewicht, baust keine Kraft auf und deine mentale Gesundheit profitiert davon ebenfalls nicht.
Sicht- und spürbare Ergebnisse tragen dazu bei, dass du bessere Laune hast, selbstbewusster bist und deine Produktivität steigerst.
Krafttraining kann jeden Tag dazu beitragen, dass du etwas wichtiges für deine Gesundheit getan hast- eine Flucht aus dem stressigen Alltag.
Ein Alltag, in dem du meistens hinter dem Schreibtisch sitzt, auf einen Bildschirm schaust und ein stressigen Meeting nach dem anderen hast.
Ich spreche immer davon, dass es beim Krafttraining darum geht den Fortschritt zu genießen und Spaß zu haben während du etwas für deine Gesundheit tust, wovon dein Körper, dein Geist und deine Familie und deine Performance im Beruf profitieren.
Autor: Dennis Naab
